Wie können Sie aktiv werden?

Sensibilisieren Sie Ihre Beschäftigten!

Lärm ist eine ernste Gesundheitsgefahr, über die Ihre Mit­ar­bei­ten­den Bescheid wissen müssen. Außerdem kann bereits das eigene Handeln zur Lärmminderung beitragen.

Finden Sie die Lärmquellen in Ihrem Betrieb!

Erst wenn die Lärmquellen ausgemacht sind, können Maß­nah­men zur Lärmminderung entwickelt und erfolgreich umgesetzt werden.

Lärmquellen identifizieren

Hier können Sie das Plakat herunterladen

 

Setzen Sie Lärmminderungsmaßnahmen um!

Sie können bereits beim Neukauf von Maschinen oder dem Neubau von Werkstätten maßgebliche Weichenstellungen vornehmen. Achten Sie frühzeitig auf den Schutz vor Lärm.

Denken Sie an persönliche Schutzmaßnahmen!

Solange der Tages-Lärmexpositionspegel 80 dB(A) über­schrei­tet, ist persönliche Schutzausrüstung (PSA) und eine ar­beits­me­di­zin­ische Vorsorge notwendig, um Ge­sund­heits­schäden zu ver­hin­dern bzw. frühzeitig erkennen zu können.

© BGHM

Das Ziel

Den Lärmexpositionspegel senken.

Der Buchstabe S
Der Buchstabe T
Der Buchstabe O
Der Buchstabe P
Der Buchstabe S

Substitution: Laute durch weniger laute Verfahren ersetzen

Am wirkungsvollsten können Sie Lärm bekämpfen, indem Sie ihn ganz vermeiden. Schall, der gar nicht erst entsteht, muss auch nicht gemindert werden. Versuchen Sie daher, bereits in der Planung alternative Arbeitsverfahren und Arbeitsmittel zu wählen (Substitution) oder die Eigenschaften der Lärmquelle konstruktiv so zu verändern, dass am besten kein, oder aber nur wenig Lärm entsteht.

Daumen nach unten
LautLärmarm
Material abwerfenMaterial ablegen
Späne abblasenSpäne absaugen
EinschlagenEinpressen
Schweißspritzer abschlagenSchweißtrennmittel vorher
Daumen nach oben

Beispiel für Substitution: Druckluftdüsen

Ein Beispiel für häufige Lärmquellen sind die weit verbreiteten Druckluftdüsen: zum Reinigen und Kühlen von Werkzeugen und Werkstücken oder zum Auswerfen und Transportieren von Werkstücken und Abfallmaterial.

Eine Druckluftdüse

Mehrlochdüsen haben gegenüber Einlochdüsen den Vorteil, dass Wirbelbildungen geringer und die Strahlrichtwirkung verbessert sind. Das bedeutet: Es entsteht eine höhere Blaskraft bei gleichzeitiger Senkung der Schallabstrahlung.

Leider setzen in der Praxis viele Beschäftigten einen hohen Lärmpegel mit einer guten Reinigungswirkung gleich. Das aber ist ein fataler Irrtum. Werden lärmgeminderte Düsen in einem Betrieb eingeführt, besteht oft ein hoher Aufklärungsbedarf unter den Beschäftigten. Die lärmgeminderte Version wird nicht akzeptiert, weil sie mit einer schlechten Reinigungswirkung gleichgesetzt wird – mit der Konsequenz, dass die lärmgeminderten Düsen manipuliert werden.

Der Buchstabe T

Technische Schutzmaßnahmen

  • +++ Lärm an der Quelle verringern.
  • ++   Lärmquelle abschirmen.
  • +     Lärm auf dem Übertragungsweg reduzieren.

Wenn es nicht möglich ist, die Schallabstrahlung direkt an der Quelle zu mindern, sollte die Ausbreitung des Lärms verhindert oder wenigstens reduziert werden.

  • Eine erste Möglichkeit wäre es, die lärmintensivsten Arbeitsplätze in einem Bereich zu konzentrieren.
  • Ist in einer Werkstatt eine Maschine als besonders hohe Schallquelle ausgemacht, so kann eine Kapselung verhindern, dass die Schallabstrahlung der Maschine in den Arbeitsraum dringt.
  • Weitere Maßnahmen sind Abschirmungen in Arbeitsräumen, die den Schall zwischen benachbarten lauten und leisen Arbeitsplätzen mindern. Abschirmungen kommen vorwiegend dann zum Einsatz, wenn Vollkapselungen aus betriebstechnischen Gründen nicht möglich sind.
  • Durch weitere raumakustische Maßnahmen sollen im Wesentlichen zwei Ziele erreicht werden:
    • Die Lärmbelastung an weiter entfernt liegenden Arbeitsplätzen soll reduziert werden.
    • In Kommunikationsräumen (Büros, Bildungsstätten) soll eine gute Geräuschdämpfung und eine gute Sprachverständlichkeit gewährleistet werden.
    • Am preiswertesten und wirkungsvollsten sind raumakustische Maßnahmen, wenn sie bereits bei der Neubauplanung berücksichtigt werden.
Der Buchstabe O

Organisatorische Maßnahmen

  • Lärmintensive Arbeitsplätze zusammenfassen.
  • Lärmintensive Arbeiten in die Nacht verlegen.

Lärmintensive Arbeiten können in Schichten verlegt werden, in denen nur wenige Beschäftigte anwesend sind, z.B. in der Nacht. Die wenigen Beschäftigten, die dann noch im Betrieb sind, müssen Gehörschutz tragen.

Auch Arbeitszeitpläne sind eine wirksame Möglichkeit, um die Zeit, in der Beschäftigte gesundheitsschädigendem Lärm ausgesetzt sind (Lärmexposition), zu reduzieren. Durch Jobrotation nach einem bestimmten Zeitplan wechseln Beschäftigte systematisch ihren Arbeitsplatz. Lärmbelastete und nicht lärmbelastete Arbeiten wechseln sich ab, was die Lärmexposition insgesamt verringert.

Der Buchstabe P

Persönliche Schutzmaßnahmen

Solange technische oder organisatorische Maßnahmen noch nicht wirkungsvoll umgesetzt sind, müssen persönliche Schutzmaßnahmen greifen. Beim Lärm bezieht sich das auf den Gehörschutz und auf verhaltensbedingte Maßnahmen, also auf den richtigen Umgang mit dem Gehörschutz.

Der persönliche Gehörschutz stellt, gewissermaßen, die letzte Schutzmöglichkeit gegen Lärm dar. Deswegen sind die Anforderungen an den Gehörschutz und den Umgang damit besonders umfangreich und streng.

Richtigen Gehörschutz wählen Auswahl des Gehörschutzes

Gehen Sie bei der Auswahl und Bereitstellung von Gehörschutz mit großer Sorgfalt vor, um die erforderliche Schutzwirkung sicher zu erzielen. Diese Sorgfalt ist notwendig, weil eine Vielzahl unterschiedlicher Arbeitsbereiche und damit Anforderungen an den Gehörschutz existieren und der Markt ein großes Angebot an verschiedenen Gehörschützern bereithält.

Viele betroffene Beschäftigte, die regelmäßig mit neuen Gehörschutzprodukten ausgestattet werden müssen, sind in diesem Zusammenhang ein wirtschaftlicher Aspekt, der ebenfalls berücksichtigt werden muss.

Grundsätzlich werden drei verschiedene Gehörschutzarten unterschieden

Kapselgehörschutz

Kapselgehörschutz

Gehörschutzstöpsel

Gehörschutzstöpsel

Otoplastik

Otoplastiken

Außerdem gibt es Gehörschutz, der in Kombination mit einem Schutzhelm oder gemeinsam mit einer Schutzbrille verwendet werden kann. Zusätzlich dient arbeitsmedizinische Vorsorge dazu sicherzustellen, dass Lärmschwerhörigkeiten nicht entstehen oder sich verschlimmern. Darüber hinaus ist eine individuelle arbeitsmedizinische Beratung der Beschäftigten vorgesehen. Die Beratung erfolgt unter Einhaltung der ärztlichen Schweigepflicht.

Persönliche Schutzausrüstung

Hier können Sie die Plakate

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