Beschreibung der Belastungsart – typische Erkrankungen

• Manuelles Heben, Halten und Tragen von Lasten ≥ 3 kg sowie Umsetzen, Halten und Transport von Lasten (<10m). 
• Lasten können Gegenstände, Personen oder Tiere sein. 
• Verwandte Formen des Hebens, wie das Senken und das (vorwiegend horizontale) Umsetzen, sind eingeschlossen.

Das Heben und Tragen belastet besonders den Rücken. Der untere Rücken trägt dabei die Gesamtlast von Oberkörper und Last. Auch Nacken, Schultern, Arme und Beine, Knie und Hüfte werden belastet.
Bei Belastungen ohne ausreichende Möglichkeit zur Erholung können schmerzhafte Verspannungen und Einschränkungen der Beweglichkeit folgen. Die Fähigkeit, schnell auf plötzliche Ereignisse zu reagieren, lässt nach. Beim Stolpern und Ausrutschen wird dadurch das Unfallrisiko erhöht.
Langjährige hohe Belastungen können u.a. zu Bandscheibenschäden und Gelenkverschleiß (Arthrosen) führen.

Belastungen durch Heben und Tragen sind für die Berufskrankheiten 2108 und 2109 relevant.

Zielregionen der Belastungsart Heben / Halten / Tragen

• Nacken / Halswirbelsäule
• Schulter / Oberarm
• Ellenbogen / Unterarm
• Hände / Handgelenke
• Oberer Rücken / Brustwirbelsäule
• Unterer Rücken / Lendenwirbelsäule
• Hüftgelenke / Oberschenkel
• Knie
• Sprunggelenke / Füße
• Herz-Kreislauf-System

Verfahren zur Bewertung

Zur Bewertung von Belastungen durch Heben und Tragen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung können u.a. folgende Verfahren angewendet werden:

• Basischeck und Einstiegsscreening (BAuA)
• Checkliste DGUV Information 208-033 „Muskel-Skelett-Belastungen –  erkennen und beurteilen“
• Leitmerkmalmethode Heben, Halten und Tragen LMM-HHT (BAuA)
• CUELA (DGUV)

Gestaltungsprinzipien

Die Merkmale im Anhang der Lastenhandhabungsverordnung bieten Ansätze für Lösungen.