Körperzwangshaltung

Beschreibung der Belastungsart – typische Erkrankungen

Je nach Art der Körperzwangshaltung können Rücken, Schulter und Oberarme, Knie und Beine besonders belastet sein.
Bei Belastungen ohne ausreichende Möglichkeit zur Erholung können schmerzhafte Verspannungen und Einschränkungen der Beweglichkeit folgen. Die Fähigkeit, schnell auf plötzliche Ereignisse zu reagieren, lässt nach. 
Überkopfarbeiten können ein Schulter-Arm-Syndrom verursachen, langandauernde Körpervorbeugung führt oft zu Rückenschmerzen. Zwangshaltungen in bodennahen Tätigkeiten können z.B. zu Arthrosen im Kniegelenk, Meniskusschäden und Schleimbeutelentzündungen führen.

Belastungen durch Körperzwangshaltungen sind für die Berufskrankheiten 2102, 2105, 2106, 2108 und 2112 relevant.

Zielregionen der Belastungsart Körperzwangshaltung

Verfahren zur Bewertung 

Zur Bewertung von Belastungen durch Körperzwangshaltungen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung können u.a. folgende Verfahren angewendet werden:

Gestaltungsprinzipien

Die Leitmerkmalmethode Körperzwangshaltungen bietet Ansätze für Lösungen.

Merkmal (z.B.)GestaltungsprinzipMaßnahmen (Beispiele)
ZeitwichtungReduzierung der Dauer der ZwangshaltungReduzierung von Installationsarbeiten im Knien durch umfangreiche Arbeitsvorbereitung an der Werkbank
RückenbelastungReduzierung der Dauer der ZwangshaltungHöhenverstellung und Anordnung - Optimierung der Greifräume
Schulter- und OberarmbelastungenReduzierung der Dauer der ZwangshaltungVerbesserung der Werkzeuge, Nutzung von Werkzeugverlängerungen, Vormontagen
Knie-/BeinbelastungenReduzierung der Dauer der ZwangshaltungStehhilfe, Hocker, Rollsitz mit Oberkörperabstützung für bodennahe Tätigkeiten