Körperzwangshaltung
Beschreibung der Belastungsart – typische Erkrankungen
- Anstrengende arbeitsbedingte Körperhaltungen
- Wiederholt ab 10 Sekunden, einmalig ab 1 Minute
Je nach Art der Körperzwangshaltung können Rücken, Schulter und Oberarme, Knie und Beine besonders belastet sein.
Bei Belastungen ohne ausreichende Möglichkeit zur Erholung können schmerzhafte Verspannungen und Einschränkungen der Beweglichkeit folgen. Die Fähigkeit, schnell auf plötzliche Ereignisse zu reagieren, lässt nach.
Überkopfarbeiten können ein Schulter-Arm-Syndrom verursachen, langandauernde Körpervorbeugung führt oft zu Rückenschmerzen. Zwangshaltungen in bodennahen Tätigkeiten können z.B. zu Arthrosen im Kniegelenk, Meniskusschäden und Schleimbeutelentzündungen führen.
Belastungen durch Körperzwangshaltungen sind für die Berufskrankheiten 2102, 2105, 2106, 2108 und 2112 relevant.
Zielregionen der Belastungsart Körperzwangshaltung
- Nacken / oberer Rücken
- Schulter / Oberarme
- Ellenbogen / Unterarme
- Hände / Handgelenke
- Oberer Rücken / Brustwirbelsäule
- Unterer Rücken / Lendenwirbelsäule
- Hüfte / Oberschenkel
- Knie
- Sprunggelenke / Füße
- Herz-Kreislauf-System
Verfahren zur Bewertung
Zur Bewertung von Belastungen durch Körperzwangshaltungen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung können u.a. folgende Verfahren angewendet werden:
- Basischeck und Einstiegsscreening (BAuA)
- Checkliste DGUV Information 208-033 „Muskel-Skelett-Belastungen – erkennen und beurteilen“
- Leitmerkmalmethode Körperzwanshaltungen LMM-KH (BAuA)
- CUELA (DGUV)
Gestaltungsprinzipien
Die Leitmerkmalmethode Körperzwangshaltungen bietet Ansätze für Lösungen.
Merkmal (z.B.) | Gestaltungsprinzip | Maßnahmen (Beispiele) |
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Zeitwichtung | Reduzierung der Dauer der Zwangshaltung | Reduzierung von Installationsarbeiten im Knien durch umfangreiche Arbeitsvorbereitung an der Werkbank |
Rückenbelastung | Reduzierung der Dauer der Zwangshaltung | Höhenverstellung und Anordnung - Optimierung der Greifräume |
Schulter- und Oberarmbelastungen | Reduzierung der Dauer der Zwangshaltung | Verbesserung der Werkzeuge, Nutzung von Werkzeugverlängerungen, Vormontagen |
Knie-/Beinbelastungen | Reduzierung der Dauer der Zwangshaltung | Stehhilfe, Hocker, Rollsitz mit Oberkörperabstützung für bodennahe Tätigkeiten |