Weg von den Zetteln

Horsch Maschinen GmbH erhält Sicherheitspreis Schlauer Fuchs der BGHM für Prüf-App
© Christian Wolf

Horsch Maschinen GmbH erhält Sicherheitspreis Schlauer Fuchs der BGHM für Prüf-App

Prüfpflichtige Maschinen in der Produktion müssen nicht nur regelmäßig offiziell geprüft, sondern auch täglich vor Arbeitsbeginn von den Beschäftigten auf ihren Zustand hin untersucht werden. Und das muss dokumentiert werden. Auch beim Landmaschinen-Hersteller Horsch Maschinen GmbH am Stammsitz im bayerischen Schwandorf ist das so. Um den Aufwand zu verringern und den Mitarbeitenden die Prüfung und die Dokumentation zu erleichtern, haben Auszubildende des Unternehmens eine App entwickelt. Dafür sind sie jetzt von der BGHM mit dem Sicherheitspreis Schlauer Fuchs ausgezeichnet worden.

Das analoge Prüfblatt ist Vergangenheit

Jeden Morgen ist es an den Vorarbeitern und Vorarbeiterinnen, die Maschinen im Werk zu kontrollieren: Sind sie in einwandfreiem Zustand? Können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicher daran arbeiten? Ihre Ergebnisse trugen sie früher in ein sogenanntes Prüfblatt ein. Diese Blätter wurden wöchentlich eingesammelt, abgeheftet und dann digitalisiert. Das Problem: Nicht jeder wusste, wo die Prüfblätter ablagen, so manches Blatt ging im Trubel des Alltags verloren und wurde nicht abgeheftet. Damit war die Dokumentation nicht vollständig. „Wir mussten weg von den Zetteln“, sagt Michaela Rester, ehemals Auszubildende bei Horsch und heute Mitarbeiterin in der Abteilung Arbeitsvorbereitung. Gemeinsam mit ihrem damaligen Azubi-Kollegen Nico Paulus hat sie die App in einem Projekt entwickelt. Vorarbeitende tragen ihre Ergebnisse darin ein. Haben sie das bis zu einer bestimmten Uhrzeit nicht getan, erhalten sie eine Erinnerungsmail. Bei jedem Eintrag erhält die Instandhaltungs-Abteilung automatisch eine Benachrichtigung. Liegt ein Defekt vor, kann direkt mit der Reparatur begonnen werden. Auch eine Stellvertreterregelung ist in der App hinterlegt. So ist ersichtlich, wer die Prüfung durchführen soll, falls der Vorarbeiter oder die Vorarbeiterin krank oder im Urlaub ist. „Alle Beteiligten haben jederzeit Zugriff auf die relevanten Daten“, sagt Rester. Damit die Verantwortlichen die App nutzen können, ist Horsch auch technisch entsprechend ausgestattet. Die Vorarbeitenden haben Zugriff auf PCs, zusätzlich liegt in der Nähe jeder Maschine ein Tablet aus.

Projekt von Auszubildenden

„Die App ist nicht nur ein Benefit für die Sicherheit der Beschäftigten am Arbeitsplatz, sondern stützt auch den effizienten Einsatz von Ressourcen und den Leitgedanken der Nachhaltigkeit“, sagt Sabrina Scholz, die als Aufsichtsperson den Stammsitz von Horsch betreut Nicht nur das hat die Jury des Sicherheitspreises überzeugt, sondern auch, dass es sich um ein Projekt von Auszubildenden handelt. „Dass der Unternehmens-Nachwuchs so ein Tool nicht nur entwickelt, sondern auch umsetzt und zum festen Bestandteil des täglichen Arbeitens macht, hat mich besonders beeindruckt“, sagt Scholz. Das Konzept kommt laut Rester auch bei der Belegschaft gut an: „Alle Beteiligten sind einfach froh, dass der Aufwand kleiner geworden ist, um die Prüfung der Maschinen lückenlos zu dokumentieren.“