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Arbeitsschutz Kompakt Nr. 078

Drehmaschinen

Drehmaschine
© BGHM
  1. Hintere trennende Schutzeinrichtung für das Spindelende
  2. Drehfutterschutz
  3. Spritz- und Späneschutz an der Vorderseite (am Schlitten montiert)
  4. Rückseitiger Spritz- und Späneschutz

Gefährdungen:

Verletzungsrisiko zum Beispiel durch:

  • Kontakt mit dem Drehfutter
  • Einzug von Handschuhen, Kleidung oder Haaren
  • Getroffen werden durch abknickendes Stangenmaterial
  • Wegfliegende Teile, z. B. Spannbacken, Werkstücke, Drehfutterschlüssel, Werkzeugbruchstücke, Späne
  • Kontakt mit langen Spänen, Fließspänen
  • Defekte Lattenroste

Gesundheitliche Gefährdungen zum Beispiel durch:

  • Lärm
  • Kühlschmierstoffe

Allgemeine Hinweise:

  • Der sichere Betrieb nach dem Stand der Technik ist zu gewährleisten.
  • Erforderliche Schutzmaßnahmen müssen nach dem Stand der Technik getroffen werden
    („TOP-Prinzip“, § 4 BetrSichV).
  • Maschine nur bestimmungsgemäß entsprechend den Angaben des Herstellers und der Betriebsanleitung verwenden. Gefahren- und Sicherheitshinweise beachten.
  • Beim Kauf neuer Maschinen (CE-Kennzeichnung) müssen sicherheitstechnische und ergonomische Belange berücksichtigt werden.

Vor dem Arbeiten:

  • Gefährdungsbeurteilung durchführen.
  • Betriebsanweisungen erstellen.
  • Regelmäßige Unterweisungen anhand der Betriebsanweisungen durchführen und dokumentieren.
  • Beschäftigungsbeschränkungen beachten (z. B. Jugendliche, werdende Mütter).
  • Falls notwendig: arbeitsmedizinische Vorsorge gemäß ArbMedVV veranlassen (z. B. Lärm, Feuchtarbeit…).
  • Wartung und Prüfung der Maschine organisieren und dokumentieren. Insbesondere z. B.:
    • Sichtprüfung (z. B. Schutzeinrichtungen auf sichtbare Beschädigung, vorhandene Fangstellen durch fehlende Abdeckungen)
    • Funktionsprüfung (z. B. Not-Aus)
    • Schmieren des Drehfutters zum Erhalt der Spannkraft
    • Kühlschmierstoffe gemäß DGUV Regel 109-003
    • Elektrische Anlagen und Betriebsmittel gemäß DGUV Vorschrift 3
  • Maßnahmen gegen Brand- und Explosionsgefahr treffen.
  • Hautschutz bereitstellen.
  • Persönliche Schutzausrüstung (z. B. Gehörschutz, Schutzbrille, Sicherheitsschuhe) bereitstellen.
  • Ergonomie beachten (z. B. Bereitstellung von Lattenrosten oder Gummimatten im Arbeitsbereich der Bedienperson).

Während der Arbeiten:

  • Hautschutz verwenden.
  • Schutzeinrichtungen überprüfen (Funktion der Schutzwirkung).
  • Werkstücke sicher einspannen. Längere Werkstücke gegenlagern, Stangenführung verwenden.
  • Drehfutterschlüssel abnehmen.
  • Drehfutterschutz schließen.
  • Betriebsparameter (z. B. Drehzahl, Vorschubgeschwindigkeit, Kühlschmierstoffzugabe) angemessen wählen.
  • Geeignete PSA verwenden (z. B. Schutzbrille, Gehörschutz, Sicherheitsschuhe).
  • Kurzärmlige oder enganliegende Arbeitskleidung tragen, Ärmel nach innen umschlagen.
  • Keine Handschuhe tragen (Einzugsgefahr).
  • Keine Ringe, Uhren, Armbänder oder ähnliche Gegenstände tragen.
  • Langes Haar schützen (ggf. Haarnetz verwenden).
  • Nicht von Hand schmirgeln oder polieren. Schmirgelleinen nicht um das Werkstück legen. Geeignete Hilfswerkzeuge verwenden (z. B. Schmirgelfeilen, Schmirgelhölzer). Hierbei auf richtige Handhaltung achten (linke Hand am Heft, rechte Hand an der Feile).
  • Drehfutter bei laufender Maschine nicht übergreifen.
  • Bei laufender Maschine keine Reinigungsarbeiten durchführen oder Störungen beheben.
  • Entstehende Späne mit Handfeger und Spänehaken bei ausgeschalteter Maschine entfernen. Hierbei geeigneten Spänehaken (Handschutz, offen gestalteter Griff) verwenden.

Nach dem Arbeiten:

  • Nach Beendigung der Tätigkeit Maschine ausschalten.
  • Maschine reinigen.
  • Hautreinigung und Hautpflege verwenden.

Weitere Informationen:

Stand: 02/2022