Arbeitsschutz Kompakt Nr. 118
Schmiedeessen
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Allgemeines
Schmiedeessen werden verwendet, um Stahl (Eisen) zu erwärmen, damit er geschmiedet werden kann. Seltener werden sie auch für Aluminium- und Kupferlegierungen eingesetzt. Das Schmieden erfolgt meist mit Hämmern per Hand, aber auch mit kraftbetrieben Schmiedehämmern und Biegemaschinen. Für die Schmiedeesse wird als Brennstoff Schmiedekohle (Nusskohle), in selteneren Fällen auch Holzkohle benutzt. Es gibt auch mit Brenngas beheizte Schmiedeessen, bei denen in der Feuerschüssel Keramikchips anstelle von Kohle verwendet werden.
Gefährdungen
- Gefahr von Entstehungsbränden
- Gesundheitsgefahren beim Einatmen von Rauchgasen
- Lärm beim Schmieden und ggf. durch Gebläse- und Absaugeinrichtungen
- Gefährdung der Augen durch Funken, Schlacke und Zunder
- Verbrennungsgefahr durch erwärmte Werkstücke und Werkzeuge
- Stäube beim Befüllen mit Kohle und bei der Entnahme der Asche und Schlacke
Vor dem Arbeiten:
- Bedienungsanleitung des Herstellers beachten.
- Funktion des Rauchabzugs überprüfen (Ventilation, Kaminklappe öffnen).
- Der Rauchabzug muss den gesamten Schmiedeherd/Feuertisch überdecken.
- Löschtrog immer mit Wasser füllen, Feuerlöscher bereithalten.
- Schmiedeschürze, Gehör- und Augenschutz bereithalten.
- Elektrische Installation regelmäßig prüfen.
- Schwefelarme Schmiedekohle beschaffen.
Während der Arbeiten:
- Sicherheitsabstand von min. 1 Meter zu brennbaren Gegenständen einhalten.
- Beleuchtung an der Schmiedeesse soweit reduzieren, dass die Glühfarben von stählernen Werkstücken richtig beurteilt werden können.
- Als geeigneten Schutz gegen erwärmte bzw. glühende Gegenstände und gegen Funkenflug trockene Lederhandschuhe tragen.
- Beim Arbeiten an der Schmiedeesse Augen- und Gehörschutz sowie Schmiedeschürze tragen.
- Zugeführte frische Schmiedekohle nicht direkt in die Glut einbringen, sondern seitlich heranführen, um starke Rauchentwicklung zu vermeiden.
- Zuschauer, besonders Kinder, in sicherem Abstand halten (ca. 5 m).
Nach dem Arbeiten:
- Beim Verlassen des Arbeitsraums sicherstellen, dass das Schmiedefeuer ordnungsgemäß gelöscht bzw. die Feuerschüssel abgedeckt und die Ventilation ausgeschaltet wurde, so dass keine Brandgefahr besteht.
- Beim Entleeren, Reinigen und Befüllen der Feuerschüssel mit Kohlen Atemschutzmaske FFP2 tragen.
Weitere Informationen:
- DGUV-Information 209-076 „Sicherheit und Gesundheitsschutz beim Hufbeschlag“
- Fachbereich AKTUELL FBHM-106 „Sicherer Betrieb von Gasschmiedeöfen“ (Link: DGUV)
Stand: 07/2020