Arbeitsschutz Kompakt Nr. 147
Wassergemischte Kühlschmierstoffe (KSS)
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Vor den Arbeiten:
- Gefährdungsbeurteilung erstellen und Schutzmaßnahmen festlegen (Dokumentation).
- Den Einsatz ungefährlicherer Produkte und Verfahren prüfen (Substitution).
- Beschäftigungsbeschränkungen, z. B. nach dem Jugendarbeitsschutz- und Mutterschutzgesetz, beachten.
- Hygienemaßnahmen festlegen, z. B. getrennte Aufbewahrung von Alltags- und Arbeitskleidung, Reinigung von Arbeitskleidung, Waschgelegenheiten, vom Arbeitsplatz getrennte Bereiche zum Essen und Trinken.
- Maßnahmen zur Sauberkeit am Arbeitsplatz festlegen, um unnötige Emissionsquellen (KSS-Pfützen, feuchte Späne etc.) zu vermeiden.
- Geeignete persönliche Schutzausrüstung festlegen und bereitstellen, z. B. Atemschutz, Augenschutz oder Hautschutz (Hautschutzplan).
- Arbeitsmedizinische Vorsorge prüfen und in Abhängigkeit von den eingesetzten Stoffen und Rahmenbedingungen Pflicht- oder Angebotsvorsorge organisieren, gegebenenfalls Biomonitoring durchführen.
- Wartung und Pflege des KSS organisieren, Prüfplan erstellen.
- Verschließbare Behälter für die Aufnahme KSS getränkter Putzlappen vorhalten.
- Die KSS-Zufuhr und -Positionierung optimal auslegen.
- KSS-Volumenstrom und -Druck optimal auslegen.
- Einschleppung von Fremdölen vermeiden, eingeschleppte Fremdöle abtrennen (z. B mit Skimmern oder Separatoren).
- KSS-Behälter und Umlaufsystem so auslegen, dass eine zu hohe Temperatur vermieden wird.
- Offene KSS-Sammel- und Ablaufstellen so weit wie möglich schließen, besonders die mit großen Oberflächen.
- Sind hohe Emissionen zu erwarten, wie Verfahren mit hoher Aerosolbildung, hohe KSS-Drücke, große Fördermengen, schnell rotierende Werkszeuge oder Werkstücke, entsprechende Maßnahmen ergreifen (Kapselung, Abdichtung, Spritzschutz, Lufttechnische Maßnahmen etc.).
- Bei gefährdenden Tätigkeiten mit krebserzeugenden oder keimzellmutagenen Gefahrstoffen der Kategorie 1A oder 1B muss ein Verzeichnis der exponierten Personen geführt werden.
- Betriebsanweisung erstellen, Beschäftigte unterweisen.
- Schutzmaßnahmen regelmäßig auf Wirksamkeit prüfen.
Während der Arbeiten:
- Hautschutz benutzen.
- Vorhandene Absaugungen verwenden und bewegliche Erfassungselemente nahe an der Entstehungsstelle positionieren.
- KSS-Zufuhr optimal positionieren.
- Unnötige KSS-Emissionen durch das Abblasen von Werkstücken, Werkzeugen oder Maschinenteilen vermeiden, wenn möglich Alternativen verwenden (Papiertücher, Putzlappen, Gummiwischer etc.).
- Ausgelaufenes KSS z. B. mit Bindemittel aufnehmen und sofort beseitigen.
- Mit KSS getränkte Putzlappen in verschließbaren Behältern sammeln, nicht körpernah in den Taschen der Arbeitskleidung aufbewahren.
- Kontakt mit KSS (Haut, Augen Kleidung) weitestgehend vermeiden; Hilfsmittel benutzen (Spänehaken, etc.); zum Abwischen der Haut keine schon mit KSS oder Spänen verschmutzten Lappen oder Papiertücher verwenden.
- Persönliche Schutzausrüstung (Augen- und/oder Handschutz) konsequent benutzen, wenn es vorgegeben ist.
- Keine Schutzhandschuhe benutzen, wenn die Gefahr besteht, erfasst zu werden, z. B. durch drehende Maschinenteile oder Werkstücke.
- Hygienemaßnahmen beachten, z. B. Händewaschen vor Pausen, zum Abtrocknen der Hände saubere Handtücher benutzen, z. B. Papierhandtücher.
- Am Arbeitsplatz keine Nahrung aufnehmen und nicht rauchen. Keine Zigarettenkippen, Speise- oder Getränkereste oder Ähnliches in den KSS „entsorgen“.
- Prüfung des KSS nach Prüfplan und notwendige Maßnahmen von fachkundiger Person durchführen lassen.
Nach den Arbeiten:
- Arbeitsplatz regelmäßig reinigen, ausgelaufenen KSS beseitigen, Undichtigkeiten identifizieren und abstellen. Ablagerungen in Bodenwannen und Auffangwannen etc. ebenfalls regelmäßig entfernen.
- Weitere Emissionsquellen beseitigen, aus dem Arbeitsbereich entfernen oder abdecken (Pfützen, feuchte Späne und Werkstücke etc.).
- Hände sorgfältig waschen, trocknen und Hautpflege benutzen.
Weitere Informationen:
Stand: 11/2021