Handwerkzeuge
Handwerkzeuge sind die ältesten Arbeitsmittel des Menschen. Trotz voranschreitender Entwicklung der mechanisierten Technik sind sie auch heute noch unentbehrlich.
Mangelhafte Handwerkzeuge, falsche Anwendung, Sorglosigkeit im Umgang und mangelnde Übung verursachen jährlich allein im gewerblichen Bereich fast 95 000 meldepflichtige Arbeitsunfälle.
Allgemeine Kriterien zur Sicherheit von Handwerkzeugen:
- Sicherheit beginnt bei der Konstruktion und Herstellung
- Qualität
- Geeignete Auswahl
- Geordnete und ungefährliche Aufbewahrung
- Auf Sicherheit beim Gebrauch achten
- Rechtzeitige Instandhaltung
Jeder Anwender sollte sich beim Umgang mit Handwerkzeugen dem möglichen Verletzungsrisiko bewusst sein.
Handwerkzeuge und Qualität
Beim Einkauf von Handwerkzeugen sollte unter Beachtung der Standzeit und der Arbeitssicherheit auf Qualität und bestimmte Kennzeichnungen geachtet werden.
- Angabe einer DIN-Norm:
Es handelt sich um ein genormtes Arbeitsmittel, bei dem der Hersteller den gesamten Normeninhalt einzuhalten hat. Fehlt die Kennzeichnung, ist eine qualitative Einordnung ohne Prüfung des Arbeitsmittels oft nicht möglich. - Zeichen "GS-geprüfte Sicherheit":
Durch dieses Zeichen weisen Hersteller oder Einführer des Erzeugnisses darauf hin, dass sie eine Bescheinigung über eine erfolgreich durchgeführte Baumusterprüfung bezüglich der Arbeitssicherheit des gekennzeichneten technischen Arbeitsmittels besitzen. - Angabe der Herstellermarke:
Dies ist ein Indiz für die Erfüllung der notwendigen Qualitätsanforderungen. Produzenten, die das Werkzeug mit ihrer Herstellermarke versehen, übernehmen damit bewusst die Verantwortung für das Produkt.
Vorsicht ist bei "Billigware" geboten. Im Handel sind neben Qualitätswerkzeugen auch Werkzeuge zu einem erheblich niedrigeren Preis erhältlich, die oft im Hinblick auf Qualität und Sicherheit nicht den Normen oder vergleichbaren Anforderungen genügen.
Allgemeine Hinweise zur Auswahl sicherer Handwerkzeuge
Der mechanische Einsatz von Handwerkzeugen erfordert Gefühl und Sachverstand. Jedes der unterschiedlichen Werkzeuge ist für einen festgelegten, begrenzten Kraftaufwand vorgesehen. Eine Einsatzart, die die zulässige Kraft überschreitet, kann schnell zu einer Beschädigung des Werkzeuges und somit zu einem Unfall führen. Um dem vorzubeugen, gelten folgende Grundregeln:
- Ausschließlich Werkzeuge von guter Qualität auswählen
- GS-geprüft
- auf handgerechte Form der Griffe achten
- die Härte des Werkzeug-Werkstoffs dem Verwendungszweck anpassen: zu harte Werkstoffe neigen zum Splittern oder Abbrechen, weiche zu Bartbildung und Deformierung - Zustand vor Gebrauch prüfen
- Werkzeuge schonend behandeln und pflegen,
- Werkzeuge vor und nach dem Benutzen auf ihren Zustand prüfen,
- schadhafte Werkzeuge instand setzen oder austauschen - Werkzeuge nur ihrem Verwendungszweck entsprechend einsetzen
- Werkzeug sachgerecht handhaben
- bei Arbeiten an Strom führenden Teilen ausschließlich isoliertes und entsprechend gekennzeichnetes Werkzeug benutzen
- bei Explosionsgefahr funkenarme Werkzeuge verwenden
Handwerkzeuge sind teils für universelle, teils auch für ganz spezielle Anwendungen bestimmt. Daher gelten folgende Regeln für Bereitsteller und Benutzer:
Bereitsteller: Ein gut sortierter Satz Spezialwerkzeuge ist nicht nur Voraussetzung für effiziente Arbeit, sondern auch für die Sicherheit.
Benutzer: Es ist wichtig, das richtige Werkzeug für den jeweiligen Einsatz auszuwählen. Jedes Handwerkzeug hat seinen individuellen Verwendungszweck, deshalb gilt:
- Schraubenschlüssel sind keine Schlagwerkzeuge
- Schraubendreher sind keine Stemmwerkzeuge
- Hammer sind keine Biegewerkzeuge
- Zangen sind keine Schraubwerkzeuge
Falscher Einsatz beschädigt das Handwerkzeug und kann Ursache für einen Unfall sein.
Weiterführende Informationen und Downloads
- DIN Taschenbuch 41: Werkzeugnormen - Schraubwerkzeuge
- DIN Taschenbuch 42: Werkzeugnormen - Handwerkszeuge